„God’s Beautiful Farm”
Es war absolut nicht der Ort, den sich E. A. Sutherland für den Start einer selbstunterhaltenden Schule vorgestellt hatte. Er war zusammen mit Ellen White, ihren Söhnen und einige Freunde mit der Morning Star unterwegs gewesen. Als sie für eine Reparatur am Ufer des Cumberland River andocken mussten, fanden sie nur wenige Minuten vom Ufer entfernt eine Farm, die zum Verkauf stand. „Nicht dieses Stück Land! Nicht dieses Stück Land!“, sagte Sutherland immer wieder. „Sicherlich nicht diese heruntergekommene, steinige Farm.“
Doch „dem, der sich selbst nicht so wichtig nimmt, den Heiligen Geist in seinem Leben wirken lässt und ein gottgeweihtes Leben führt, sind keine Grenzen gesetzt.“ Diese Worte Ellen Whites sowie ihr Drängen, die Farm wider alle Vernunft dennoch zu kaufen, nahmen sich die Freunde Edward Sutherland und Percy Magan zu Herzen. Und so kauften sie schließlich die Madison Farm, die einst einem Sklavenhändler als Umschlagplatz für seine „Ware“ gedient hatte. Man schrieb das Jahr 1904.
Edward und Percy hatten sich 1888 als Studenten am Battle Creek College kennen gelernt. Sie waren schnell Freunde geworden – fast wie David und Jonathan. Während ihrer Studienzeit waren sie bei der Familie White ein- und ausgegangen. Percy lebte zeitweilig sogar dort. Beide erlebten mit, wie Schwester White im Spätherbst die Botschaft der Gerechtigkeit aus Glauben erhielt, die sie als die wahre Botschaft des dritten Engels bezeichnete. Im Haus von Ellen White studierten Sutherland und Magan die tiefen Wahrheiten der dreifachen Engelsbotschaft, des Untersuchungsgerichts, der Heiligtumslehre und der Versöhnung, und dies alles unter dem herrlichen Licht der Botschaft von 1888. Durch den engen Kontakt zu Ellen White lernten sie beide das wunderbare Geschenk kennen, das Gott der Gemeinde der Übrigen durch diese bescheidene Frau gegeben hatte.
Nach seinem Abschluss am Battle Creek College ging E. Sutherland zusammen mit seiner Frau Sally als Lehrerehepaar zuerst nach Minneapolis, Minnesota, und dann ans Union College in Lincoln, Nebraska. Bereits nach einem Jahr erhielt er von dort einen Ruf zurück ans Battle Creek College und traf dort wieder auf seinen Freund Percy, der die letzten Jahre in Battle Creek Geschichte des Alten Testaments unterrichtet hatte. Nun hatten sie erneut Gelegenheit zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch. Gemeinsam fassten sie den Entschluss, die neuesten Erkenntnissen Ellen Whites in Sachen Gesundheit zu verwirklichen. Vorsichtig führten sie am Battle Creek College eine vegetarische Ernährung ein.
Als Edward Sutherland und Percy Magan 1886 mit ihrem Studium am Battle Creek College begonnen hatten, hatte es lediglich zwei weitere adventistische Schulen gegeben: das Healdsburg College in Kalifornien und die South Lancaster Academy in Massachusetts.
Nun traf eine besondere Botschaft von Ellen White ein, die sich inzwischen in Australien aufhielt. Ihr Anliegen war die Gründung einer Schule für den Nordwesten der U.S.A. Die Generalkonferenz von 1891 unterstützte dieses Anliegen. Das Walla Walla College im Bundesstaat Washington war geboren. Und der junge Sutherland wurde zum Leiter des neu aufzubauenden Colleges berufen. Er gestaltete nun das Walla Walla College nach den neuen Erziehungs-Prinzipien der australischen Avondale-Schule. In kurzer Zeit zählte die Einrichtung über 100 Studenten. Aber er war noch nicht zufrieden. Am meisten beunruhigte ihn der Umstand, dass man die zum College gehörende landwirtschaftliche Fläche verkauft hatte. Doch dieses Defizit sollte schon bald ausgeglichen werden. Unter den Vorboten einer wirtschaftlichen Krise konnten einige jener Farmer, die das Land von der Schule gekauft hatten, ihren Verpflichtungen gegenüber den Banken nicht nachkommen. So konnte das College einen Grossteil des Landes wieder zurückkaufen. Nun konnte Sutherland endlich damit beginnen, eine Landwirtschaft zu betreiben. Sie sollte einerseits das College mit frischem Obst und Gemüse versorgen, andererseits konnten sich die Studenten hier einen Teil ihrer Studiengebühren verdienen.
Nach dem erfolgreichen Aufbau des Walla Walla College wurde Sutherland im Jahr 1887 als Präsident ans Battle Creek College gerufen. In den folgenden Jahren gründete Battle Creek über 150 Satelliten-Schulen in den gesamten Vereinigten Staaten. Nach weiteren wichtigen Erfahrungen waren Sutherland und Magan im Jahr 1904 schliesslich bereit, den Schritt in die finanzielle Selbständigkeit zu machen. Schon in den letzen Jahren in Battle Creek hatten sich die Freunde immer wieder mit den Ergebnissen aus früheren Fehlentscheidungen konfrontiert gesehen. Gegen alle Empfehlungen von Ellen White hatte auch Battle Creek keine nennenswerte landwirtschaftliche Fläche. Begabte Studenten mussten abgewiesen werden, wenn sie nicht die Studiengebühren aufbringen konnten, denn hier konnten sie sich ihre Schulgebühren nicht nebenbei verdienen.
Als sie nun im Juni 1904 die Madison Farm in Augenschein nahmen, gab Schwester White Percy Magan eine klare Entscheidungsgrundlage: „Ich bin überzeugt, dass Gott möchte, dass Ihr, Du und Ed Sutherland, diese Farm bekommt. Es ist genau die Art von Farm, die mir in einer Vision gezeigt wurde […]“ Und dann nannte sie diese Farm mit einem warmen Lächeln „God´s beautiful farm“ (Gottes schöne Farm). Sutherland und Magan erwarben diese Farm in der Nähe von Nashville, Tennessee, und zwar mit Mitteln, die sie selbst aufbrachten. Die Schule – erst im Jahre 1930 wurde die Madison School in Madison College umbenannt – wurde mit der klaren Absicht gegründet, selbstunterhaltend zu sein. Erstaunlicherweise – und das war das einzige Mal, dass sie das überhaupt tat – erklärte sich Ellen White bereit, dem Vorstand der Schule anzugehören.
Nun galt es, die Schule nach und nach aufzubauen: Unterrichtsgebäude, Schlafräume, Küche usw. Das Konzept, selbstunterhaltend zu sein, galt für alle Bereiche der Schule. So wurden keinerlei Schulgebühren erhoben. Stattdessen konnten sich die Schüler durch die Arbeit auf der Farm, in der Molkerei, der Gärtnerei, der Küche oder dem später hinzugekommenen Sanatorium ihr Schulgeld selber verdienen.
Sutherland definierte vier Prinzipien des selbstunterhaltenden Madison College:
Selbstaufopferung: „Wenn wir Männer wie Paulus aufbauen möchten, dann müssen wir ihnen beibringen, wie sie während ihres Studiums selbstunterhaltend arbeiten können.“
Strenge und anhaltende wirtschaftliche Planung: Alle Gebäude der Schule wurden solide gebaut, aber ohne unnützen Luxus.
Ein-Fach-Studien-Plan: Alle Studenten studierten immer nur ein Hauptfach auf einmal. So waren drei Stunden in diesem Hauptfach am Morgen vorgesehen und drei Stunden zur Nachbereitung. Den Rest des Tages konnten die Studenten in den verschiedenen Bereichen der Schule produktiv arbeiten. Jeder Absolvent verliess somit die Schule mit einer theoretisch-akademischen und einer praktischen Ausbildung.
Selbstverwaltung: Sowohl die Lehrer als auch die Studenten waren in den Entscheidungsgremien vertreten.
Das College – im Jahr 1933 wurde es sogar ein Senior College – wuchs und wuchs und wuchs. Studenten des Madison College schwärmten aus in alle Welt und verbreiteten das Konzept der selbstunterhaltenden Institution. Besucher aus der ganzen Welt kamen, um das College zu besuchen. Unter ihnen war auch Eleanor Roosevelt, die Frau des damaligen US-Präsidenten. Aber auch namhafte Zeitungen und Zeitschriften – unter ihnen das Readers Digest – veröffentlichten begeisterte Artikel.
Auf ihrer Sitzung des Jahres 1946 beschloss dann die Generalkonferenz, die Nordamerikanische Kommission für Selbstunterhaltende Einrichtungen ins Leben zu rufen. Dr. Sutherland wurde zum ersten Präsident dieser neuen Kommission berufen. Im Frühjahr 1947 wurde schließlich in Cincinnati, Ohio, die Organisation der Adventistischen Selbstunterhaltenden Institutionen (Association of Seventh-day Adventist Self-supporting Institutions), also ASI, gegründet. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Organisation umbenannt in „Adventist laymen´s Services and Industries”.
ASI ist heute eine weltweite Organisation adventistischer selbstunterhaltender Institutionen, Unternehmen und Geschäftsleute. Mitglieder sind siebenten-Tags-adventistische Frauen und Männer, die mit ihren Unternehmen, Praxen, Kanzleien, Institutionen und Programmen die Verkündigung des Evangeliums und speziell der Adventbotschaft unterstützen. ct
[Lesetipp: GISH, Ira / CHRISTMAN, Harry (1989): Madison, God´s Beautiful Farm. Nampa, Idaho, U.S.A.]
D’où vient ASI? „God´s Beautiful Farm“
Ce n’était absolument pas l’endroit auquel E. A. Sutherland avait pensé pour une école autonomée. Il avait voyagé en compagnie d’Ellen White, de ses fils et de quelques amis à bord du Morning Star. Quand ils ont dû s’amarrer au bord du Cumberland River à cause d’une réparation, ils ont trouvé à quelques minutes de la rive une ferme à vendre. „Pas cet endroit! Pas cet endroit!“ ne cessait de répéter Sutherland. „Sûrement pas cette ferme en pierre délabrée.“
Mais, celui qui ne se prend pas pour trop important, qui laisse le Saint Esprit œuvrer dans sa vie et mène une vie au service de Dieu, ne connaît pas de limites. “ Ces mots d’Ellen White ainsi que son insistance pour acheter la ferme malgré la raison, ont été pris à cœur par les amis Edward Sutherland et Percy Magan. Ainsi ils finirent par acheter la ferme Madison qui avait été l’endroit de transbordement de la „marchandise“ d’un marchand d’esclaves. On était en 1904.
Edward et Percy s’étaient connus en 1888 comme étudiants au collège de Battle Creek. Ils s’étaient rapidement liés d’amitié – presque comme David et Jonathan. Pendant leurs études ils étaient constamment chez la famille White. Percy y a même habité un temps. Tous deux ont vécu le moment où sœur White, à la fin de l’automne, a reçu le message sur la justification par la foi, qu’elle désignait comme le vrai message du 3ème ange. Dans la maison d’Ellen White, Sutherland et Magan étudiaient les vérités profondes du message des trois anges, du jugement investigatif, des doctrines du sanctuaire et de la réconciliation. Tout ca sous la merveilleuse lumière du message de 1888. Par l’étroit contact avec Ellen White ils ont tous deux appris à connaître le merveilleux cadeau fait par Dieu, à l’église du reste à travers cette humble femme.
A la fin de leurs études au collège de Battle Creek E. Sutherland et sa femme Sally sont partis comme profs à Minneapolis au Minnesota puis a l’Union collège à Lincoln dans le Nebraska. Après une année il a été appelé au collège de Battle Creek où il a retrouvé son ami Percy qui avait, pendant les dernières années, enseigné l’histoire de l’Ancien Testament. Désormais ils avaient de nouveau l’occasion de partager des pensées et des expériences. Ensembles ils prirent la décision d’adopter les dernières révélations d’Ellen White en matière de santé. Ils ont prudemment introduit une alimentation végétarienne au collège de Battle Creek.
Quand Edward Sutherland et Percy Magan ont débuté leurs études au collège de Battle Creek il n’y avait que deux autres écoles adventistes : le Healdsburg collège en Californie et l’académie South Lancaster au Massachusetts. A cet instant un message d’Ellen White, qui se trouvait en Australie, arriva. Son désir était de fonder une école dans le nord-ouest des Etats-Unis. La conférence générale de 1891 soutenait ce projet. Le collège Walla Walla dans l’état de Washington était né. Et le jeune Sutherland fut appelé comme directeur du nouveau collège en construction. Il réalisa le collège de Walla Walla selon les principes d’éducation en vigueur à l’école australienne d’Avondale. Peu de temps après, l’établissement comptait plus de 100 étudiants. Ce qui inquiétait le plus Sutherland, c’était le fait que les parcelles agricoles appartenant au collège avaient été vendues. Mais ce déficit devait être comblé sous peu. Menacés par une crise économique, certains agriculteurs n’étaient plus en mesure d’assumer leurs responsabilités envers les banques. C’est ainsi que le collège fût en mesure de racheter une grande partie de ces terres. Maintenant Sutherland était finalement en mesure de commencer une exploitation agricole. Le but était de fournir des fruits et légumes frais au collège mais aussi de permettre aux étudiants de financer une partie de leur scolarité.
Après la construction réussie du collège de Walla Walla, Sutherland a été appelé en 1887 comme président du collège de Battle Creek. Dans les années qui suivirent, Battle Creek a fondé plus de 150 écoles-satellites dans tous les Etats-Unis. En 1904, suite à d’autres expériences importantes Sutherland et Magan étaient enfin prêts à franchir le pas vers l’indépendance. Dans les années précédentes à Battle Creek, les amis s’étaient vus confrontés plusieurs fois aux résultats de mauvaises décisions. Contre toutes les recommandations d’Ellen White, Battle Creek ne possédait plus de terrain agricole notable. Des étudiants doués devaient être refusés quand ils n’avaient pas les moyens de payer la scolarité car il n’y avait pas de possibilité de travail pour aider à couvrir ces frais.
Quant en juin 1904 ils ont pris en considération la ferme Madison, sœur White a donné à Percy une base de décision claire : „Je suis persuadée que Dieu veut que vous, toi et Ed Sutherland receviez cette ferme. C’est exactement le genre de ferme qui m’a été montrée dans une vision […] “ Et puis, avec un doux sourire, elle appela la ferme „God´s beautiful farm“ (la belle ferme de Dieu). Sutherland et Magan ont fait l’acquisition de cette ferme près de Nashville au Tennessee grâce à leurs propres moyens. L’école – ce n’est qu’en 1930 que l’école Madison a été renommé en collège Madison – a été fondée avec la ferme intention d’être autonomée. Etonnamment – et cela a été la seule fois qu’elle l’a fait – Ellen White s’est dite prête à faire parti du comité de l’école.
Maintenant il était essentiel de construire peu à peu l’école: bâtiments scolaires, dortoirs, cuisines etc. Le concept d’être autonome était valable pour tous les domaines de l’école. Ainsi aucune scolarité n’était perçue. Au lieu de cela les élèves pouvaient gagner eux-mêmes leur scolarité en travaillant à la ferme, dans la laiterie, dans la jardinerie, à la cuisine ou dans le sanatorium de l’école qui a été rajouté plus tard.
Sutherland a défini quatre principes du collège autonome Madison:
- Don de soi: „Quand des hommes veulent s’édifier comme Paul, nous devons leurs apprendre comment faire pour travailler d’une manière autonome durant leurs études. “
- Une planification économique stricte et continue: Tous les bâtiments de l’école ont été construit de manière solide mais sans luxe inutile.
- Plan d’étude à une matière: Tous les étudiants ne suivent qu’une matière principale à la fois. Ainsi pour les matières principales trois heures étaient prévues le matin et trois heures pour le commentaire final. Le reste de la journée les élèves pouvaient travailler dans les différents domaines de l’école. Tout diplômé de l’école quittait l’endroit avec une formation technique ainsi que pratique.
- Autonomie administrative: Les profs tout comme les étudiants étaient présent dans les organes de décision.
Le collège – en 1933 devint même un senior collège – ne cessant de grandir. Des étudiants du Madison collège partaient dans tout le monde et transmettaient le concept de l’institution autonomée. Des visiteurs du monde entier venaient visiter le collège. Parmi lesquels se trouvait Eleanor Roosevelt, la femme du président des Etas-Unit de l’époque. Mais aussi des journaux et magasines connus – entre autre le Readers Digest – publiaient des articles.
Lors de leur séance de 1946 la conférence générale décida de créer la commission nord-américaine pour institutions autonomées. Au printemps 1947 l’organisation adventiste d’institutions autonomées (Association of Seventh-day Adventist Self-supporting Institutions) c’est à dire ASI, fut crée à Cincinnati, Ohio. Plus tard l’organisation a été renommée en „Adventist laymen´s Services and Industries”.
ASI est aujourd’hui une organisation mondiale d’institutions, entreprises et entrepreneurs adventistes autonomes. Les membres se composent d’hommes et de femmes adventistes du 7ème jour, qui soutiennent la proclamation de l’évangile et spécialement du message adventiste grâce à leurs entreprises, cabinets, chancelleries, institutions et programmes. ct
[Proposition de lecture: GISH, Ira / CHRISTMAN, Harry 1989: Madison, God´s Beautiful exploitation agricole. Nampa, Idaho, U.S.A.]
Quelle: http://www.asi-ch.org/Neuestes/woher-kommt-asi-dou-vient-asi.html